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Krise bei RWE

Die Energiebranche hat schwer mit den Folgen der Energiewende zu kämpfen. So muss das Essener Unternehmen RWE erneut mehr als drei Milliarden Euro für seine konventionellen Strom- und Gaskraftwerke abschreiben.

Abschreibungen und Wertberichtigungen schwächen das Ergebnis

Beim Energieriesen RWE spitzt sich die Lage weiter zu. Das Unternehmen muss auf seine Kohle- und Gaskraftwerke in ganz Europa Milliarden abschreiben. Diese enormen Wertberichtigungen wirken sich negativ auf das Unternehmensergebnis für 2013 aus. Die relativ schwache Nachfrage und der immer höhere Anteil an erneuerbarer Energie, die dem Strommarkt zur Verfügung steht, schwächt die Unternehmenserträge weiter nachhaltig.

VoRWEg gehenErst im Herbst vergangenen Jahres hatte RWE Abschreibungen in Höhe von 1,4 Milliarden Euro vorgenommen, auch hier waren die Kraftwerke schuld. Dass jetzt schon wieder massive Abschreibungen verbucht werden müssen, liegt an den sinkenden Preisen an der Strombörse. Eine Megawattstunde kostet derzeit weniger als 40 Euro. Damit sich aber der Betrieb eines Kohle- oder Gaskraftwerks rechnet, ist ein Preis von mindestens 55 Euro erforderlich. Ist dieser Preis nicht zu erzielen, kommt es zu Verlusten. Dabei geht RWE jetzt davon aus, dass auch langfristig nicht mehr mit einer Erhöhung der Preise zu rechnen ist.

Kraftwerk Hamburg MoorburgSchon bis jetzt hat RWE bereits eine Vielzahl der konventionellen Kraftwerke abgeschaltet oder ist aktuell dabei, das zu tun. Der Betrieb von Gas- bzw. Kohlekraftwerken lohnt sich wegen der zeitweise hohen Überkapazitäten im Strommarkt und der daraus folgenden sinkenden Preise nicht mehr. Weil die Betreiber der konventionellen Strom- und Gaskraftwerke diese nicht mehr ständig in Betrieb haben, werden nicht die Betriebszeiten erreicht, unter denen ein Betrieb solcher Kraftwerke sich überhaupt erst rentiert.

Für das abgelaufene Geschäftsjahr wird jetzt mit einem Verlust von ungefähr einer Milliarde Euro gerechnet. Das wäre in der Geschichte des Unternehmens das erste Jahr, in dem ein Nettoverlust zu verzeichnen wäre.

RWE hat nun reagiert

Das Unternehmen strukturiert sich nachhaltig um. Schon heute ist bekannt, dass RWE bis zum Jahr 2016 jeden zehnten Arbeitsplatz im Unternehmen streichen will. Von den weltweit 67.000 Arbeitsplätzen werden knapp 6700 gestrichen. Ein Großteil des Arbeitsplatzverlustes trifft Deutschland. Hier sollen 4750 Stellen abgebaut werden. Der RWE-Chef resümiert, dass die Branche in der schlimmsten Strukturkrise steckt, seit es die Energieversorgung gibt. Niemand – auch die Politik nicht – hat aktuell eine Lösung parat.

Die Politik hat keine Lösung

Wirtschaftsminister Gabriel hat kürzlich erst ein Eckpunkte-Papier zur Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes vorgestellt. Das bietet aber für das dringliche Problem mit den Strom- und Gaskraftwerken der Energieversorger keine schnelle Lösung. Zwar will Sigmar Gabriel den jährlichen Ausbau von Windkraft und Solarenergie auf eine bestimmte Megawattzahl begrenzen, aber damit wird das akute Problem, des Überangebots von Strom nicht gelöst werden können.