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Bundestag hebt Verbot für Nachtspeicherheizungen auf

Die schwarzgelbe Koalition hat in Sachen Energiepolitik eine weitere Kehrtwende vollzogen. Der Bundestag hat das Verbot für Nachtspeicherheizungen aufgehoben und kommt damit einem Wunsch der großen Energiekonzerne nach. Was für die Umweltverbände eine reine Stromverschwendung darstellt, ist für die Stromversorger ein Beitrag zur Energiewende, weil Nachtspeicheröfen als flexible Speicher unverzichtbar seien.

Große Koalition hatte die Stromfresser verboten

Ursprünglich sollten alle Nachtspeicherheizungen, die vor dem Jahr 1990 in Betrieb gegangen sind, spätestens bis 2019 aus dem Verkehr gezogen werden. Alle Speicheröfen, die nach 1990 angeschafft wurden, sollten maximal dreißig Jahre laufen dürfen. Ein entsprechendes Gesetz wurde noch von der Vorgängerregierung aus CDU/CSU und SPD verabschiedet. Damit wollte die Große Koalition erreichen, dass die meist sehr ineffizienten Geräte aus den Haushalten verschwinden. Schätzungen zufolge gibt es in Deutschland noch immer rund 1,5 Millionen dieser mit Strom betriebenen Heizungssysteme. Mit der Aufhebung des Verbots hat die Bundesregierung dieses Gesetz nun wieder gekippt.

Ineffiziente Technologie oder variable Stromspeicher?

Geräte mit Steckerleiste ausschaltenBei Nachtspeicherheizungen handelt es sich um elektrisch betriebene Heizungen, die Energie in Form von Wärme speichern. Sie wurden in den 60er und 70er Jahren als Alternative zu Kohle- und Holzöfen vor allem in Altbauten genutzt. Damals waren die Strompreise noch so niedrig, dass sich dies auch von der Kostenseite her für die Haushalte gelohnt hat. Hierfür gibt es bei den meisten Energieversorgern spezielle Nachttarife, die auch in unserem Stromanbieter Vergleich zu finden sind. Denn die Öfen werden in der Regel in den Nachtstunden mit Strom versorgt, um die gespeicherte Wärme dann tagsüber abgeben zu können. Für die Stromanbieter hatte es den Vorteil, dass ihre Kraftwerke auch zu Tageszeiten mit ansonsten geringer Nachfrage gleichmäßig ausgelastet waren.

Gestiegene Strompreise machen Betrieb zunehmend unrentabel

Inzwischen gelten Nachtspeicheröfen aber als wenig geeignet für eine effiziente und umweltgerechte Beheizung von Wohnungen. Zunächst hat der rapide Anstieg der Strompreise in den vergangenen Jahren dafür gesorgt, dass der Betrieb von Nachtspeicherheizungen für die meisten Verbraucher zu einem erheblichen Kostenfaktor geworden ist. Daran ändern auch die Nachttarife wenig, denn auch diese sind entsprechend angestiegen. Der immense Stromverbrauch ist aber nicht nur teuer, sondern belastet auch die Umwelt, so der Vorwurf der Gegner dieser Technik. Der Wirkungsgrad der meist veralteten Geräte ist vergleichsweise niedrig. Und in wirklich alten Modellen findet sich häufig auch noch das krebserregende Asbest.

Umweltschützer kritisieren Aufhebung des Verbots

Energiekonzerne wie RWE sehen aber gerade in den Nachtspeicheröfen einen Beitrag zur Umsetzung der Energiewende. Denn speziell bei dem gegenwärtig häufig eintretenden Überangebot von Ökostrom im Netz werden Möglichkeiten zur Energiespeicherung gesucht. Da die Stromerzeugung aus Windkraftwerken oder Solarzellen sehr von den Wetterbedingungen abhängig ist, lassen sich Angebot und Nachfrage nicht immer in Einklang bringen. Die Kapazitäten zur Speicherung von Strom sind insgesamt aber eher gering, weswegen die Stromanbieter die Nachtspeicherheizungen nicht als veraltete Technik, sondern als „variable Stromspeicher“ betrachten. Umweltverbände wie die Deutsche Umwelthilfe und Greenpeace halten die Gesetzesänderung für ein „Geschenk an die Energielobby“. Sie kritisieren eine Verschwendung von Strom im Bereich von 10 bis 15 Terawattstunden jährlich. Zudem würden die Nachtspeicheröfen hauptsächlich im Winter genutzt. Dann falle aber kaum ein Überangebot an Ökostrom an, weil wenig Wind wehe und die Sonne nur wenige Stunden am Tag scheine, so die Umwelthilfe.