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Die Offshore-Windenergie ist ein Politikum

Mit dem Wind an Nord- und Ostsee kann so viel elektrische Energie produziert werden, dass damit leicht drei Millionen Haushalte zu versorgen sind. Würde die regenerative Energie wirklich beherzt genutzt, könnten die Stromkosten für die Verbraucher merklich sinken. Scheinbar möchte das die Regierung aber nicht.

Die neuen Förderregeln für den Ausbau der Ökostrom-Anlagen lassen darauf hoffen, dass deren Gesamtkosten geringer ausfallen werden als bislang veranschlagt. Diese Ersparnisse könnten auch an die Stromkunden weitergereicht werden. Allerdings bedarf dies verlässlicher gesetzgeberischer Rahmenbedingungen und im Zuge dessen auch ein entsprechend substanzielles Volumen an neuen Windparks. Dazu gehört unbedingt der zügige Netzausbau sowohl auf See als auch an Land. Leider müssen wir feststellen, dass die reduzierten Ausbauziele ab 2020 die Dynamik der Offshore-Windenergietechnik deutlich beschränken werden.

Ein paar Eckdaten

Offshore WindparkIm Jahre 2016 waren es immerhin 156 Offshore-Windparks mit einer Gesamtleistung von 818 Megawatt, die ihren Strom ins deutsche Netz einspeisten. Derartige Informationen kann man beziehen von der:

Am Ende desselben Jahres waren 947 Einzelanlagen angeschlossen und lieferten schon die Gesamtleistung von 4.108 Megawatt.

Damit ist bei der Offshore-Stromerzeugung 2016 eine Steigerung um 57 Prozent gegenüber dem Vorjahr 2015 zu konstatieren und der Ausbau geht kontinuierlich weiter. Weitere 21 Anlagen (123 Megawatt) sind in 2016 errichtet worden und werden zurzeit ans Netz angeschlossen. Für dieses Jahr 2017 sieht die Planung vor, weitere 1.400 Megawatt in Nord- und Ostsee zu installieren. Danach sollen im Durchschnitt bis 2019 circa 1.000 Megawatt pro Jahr hinzukommen.

Offshore-Windparks sind grundlastfähig

Die ständigen Windströmungen vor den Küsten beflügeln die Offshore-Windenergieanlagen zu deutlich höherer Stromproduktion, als dies mit vergleichbaren Anlagen an Land möglich wäre. Integriert man die Gesamtleistung der bereits heute arbeitenden und der bis 2020 geplanten Offshore-Parks, kommt man zu dem Ergebnis der Grundlastfähigkeit. Damit ist gemeint, dass der sogenannte (normale) Versorgungssockel allein mit Windkraft in Deutschland ausreichend abgedeckt werden könnte. Dies gilt übrigens auch für Atom- und Kohlekraftwerke, für deren Ausbau hohe Subventionen bereitgestellt worden waren, die nun via EEG-Umlage von den Stromkunden bezahlt werden müssen. Das große Problem besteht zurzeit darin, dass der viele Windstrom noch nicht über die zu schwach dimensionierten Netze bis in die Industriegebiete transportiert werden kann.

Fördergelder bekommt derjenige, der den Zuschlag bei der Ausschreibung erhält

EEG UmlageUm dem schleppenden Netzausbau zu genügen, wurde mit der EEG-Reform zu Beginn des Jahres 2017 eine jährliche Förderhöchstmenge für Strom aus Windenergieanlagen beschlossen und die bisherige feste Vergütung des Ökostroms damit abgelöst. In der Konsequenz läuft nun auch hier alles über Ausschreibungen, bei denen dem günstigsten Anbieter der Zuschlag zu erteilen ist.

Für den Offshore-Bereich wurden in der EEG-Reform aber Übergangsfristen anberaumt. Hier ist vorgesehen, dass sich die Betreiber dann an Ausschreibungen beteiligen müssen, wenn zu fördernde Anlagen erst 2021 oder später in Betrieb gehen. Bis zu diesem Zeitpunkt gelten für Neuanlagen noch die bisherigen Fördersätze. Für dieses Jahr 2017 ist die erste Ausschreibungsrunde geplant. Die Vorgaben für 2021 und 2022 werden von Branchenkennern sehr kritisch gesehen. Für diese Jahre hat die Bundesregierung die Erweiterung der Leistungen auf jeweils 500 Megawatt begrenzt. Dies wird für den Standort Deutschland als eine unnötige Belastung der Wertschöpfung der Offshore-Windindustrie gesehen.

Die Konkurrenz schläft nicht

Innerhalb der nächsten fünf Jahre plant das Warschauer Energieunternehmen Polenergia den ersten Teil eines Offshore-Windparks im Bereich der polnischen Ostsee. Die Vorbereitungen dazu sind bereits seit 2010 im Gange. Die Regionaldirektion für Umweltschutz in Danzig (Gdańsk) erteilte Polenergia im Juli 2016 die erforderlichen Genehmigungen für den ersten Teil des Windparks. Jeder der beiden Abschnitte wird dann eine Kapazität von 600 Megawatt aufweisen. Diese Anlagen werden den ersten polnischen Offshore-Windpark darstellen, der zugleich auch einer der Größten Europas sein wird.