In Kooperation mit Logo Check24 Stromanbieter Vergleich
Stromkosten saftig reduzieren.
Mit einem Klick zum günstigsten Anbieter.
Jetzt kostenlos den
Strompreis vergleichen
Postleitzahl
Stromverbrauch
  • Richtwerte:
  • 2000 Kwh
  • 3500 Kwh
  • 4250 Kwh

Ukraine-Krise: Russland droht Europa mit höheren Energiepreisen

Wenn es nach dem russischen Präsidenten Wladimir Putin geht, könnten in Europa die Verbraucher bald die Folgen der Ukraine-Krise am eigenen Leib spüren. Als direkte Reaktion auf die Sanktionen der USA und Europa gegen Russland, kündigte das russische Außenministerium höhere Energiepreise für Verbraucher in Europa an. Ein Anstieg der Preise sei laut Russland unausweichlich und könnte vor allem für die Industrie und Unternehmen schwere Folgen haben.

USA und Europa verhängen Wirtschaftssanktionen gegen Russland

UkraineDie EU und später auch die USA haben in der Vergangenheit die Sanktionen gegen Russland immer weiter verschärft. Nach der Annexion der Krim, einer Destabilisierung des ukrainischen Ostens durch prorussische Separatisten und dem Abschuss von Flug MH17, wurden gemeinsame Zwangsmaßnahmen der Länder beschlossen, die auch direkt den russischen Energiesektor betreffen. Die Strafmaßnahmen werden von russischer Seite als “unbedachter, unverantwortlicher Schritt” bezeichnet, der unmittelbar zu höheren Energiepreisen auf dem europäischen Markt führen werde.

EU und Deutschland: Ein Drittel Energie aus Russland

Für die EU und Deutschland wäre eine Steigerung der Preise für russische Energie besonders schmerzhaft, denn die Länder der Europäischen Union und auch die Bundesrepublik beziehen rund ein Drittel ihres Energiebedarfs aus Russland. Vor allem Öl und Gas werden aus Russland nach Deutschland geliefert und hierzulande von Verbrauchern genutzt. Während die EU-Länder und Deutschland beim Erdöl auf andere Zulieferer, etwas aus dem Nahen Osten, umsteigen könnten, würde vor allem ein Preisanstieg beim Erdgas den Verbraucher treffen, denn Alternativen zu Russland, die Erdgas problemlos in der benötigten Menge liefern könnten, stehen beim wichtigen Energieträger Gas kaum bereit. Insbesondere osteuropäische Länder wie Bulgarien oder die Slowakei beziehen ihr Gas nahezu vollständig aus Russland und würden eine Preiserhöhung besonders deutlich zu spüren bekommen.

Neben dem Verbraucher leidet auch die Industrie

Einen Anstieg der Energiepreise für Produkte aus Russland wäre nicht nur für Verbraucher ein Schritt, den sie bei der Heizkostenabrechnung spüren könnten, auch die deutsche Industrie müsste unter den gestiegenen Preisen leiden. In der Industrie werden rund 40% des Gases verbraucht, für das von den Unternehmen nur geringe Netzabgaben und Steuern gezahlt werden. Die Folgen wären groß, denn bei einem Anstieg der Gaspreise würden die Importkosten für die Betriebe praktisch 1:1 steigen. Anders ist das bei Otto Normalverbraucher, der reine Einkaufspreis macht nur lediglich ein Drittel des Gaspreises aus, der Rest besteht aus Netzabgaben und verschiedenen Steuern. Steigen die Importkosten, würde der Gaspreis beim Endverbraucher zwar nicht so deutlich ansteigen, wie für Industriekunden, das Drehen an der Preisschraube wäre aber für die meisten Verbraucher trotzdem spürbar. Ein weiterer Faktor: Durch die höheren Energiekosten in der Industrie könnten Waren und Güter auch für den normalen Abnehmer teurer werden, da die Unternehmen und Produzenten die Preiserhöhung vermutlich direkt an den Verbraucher weitergeben würden.

Eine unmittelbare Preissteigerung steht nicht bevor

Die deutschen Öl- und Gasverbraucher müssen jedoch keine unmittelbare Preissteigerung befürchten. Langfristige Lieferverträge sorgen vorerst für ein stabiles Preisniveau, denn ein Verstoß gegen die Verträge würde für Russland massive Strafen von internationalen Gerichten nach sich ziehen. Langfristig könnten Putin und Russland die Drohung aber wahr machen, und die Preise für die fossilen Energieträger Erdöl und Erdgas deutlich anheben.