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RWE hat die Energiewende verschlafen

Aufgeblasene Strukturen im Unternehmen, lange Entscheidungswege und überflüssige Führungsebenen haben beim Energieversorger RWE dazu geführt, dass nicht die richtigen Entscheidungen fielen. Für RWE war es auch deswegen besonders schwer, sich den neuen Bedingungen der deutschen Energiepolitik anzupassen. Die schnelle Abschaltung der Atomkraftwerke und die teuren Investitionen im Zusammenhang mit der Energiewende belasten die Bilanzen. Jetzt sind die Herren aufgewacht und läuten eine neue Ära ein, die mit einer Änderung der Firmenstruktur einhergehen soll.

Investment in neue EnergienAngesichts der weggebrochenen Gewinne plant der zweitgrößte Energieversorger Deutschlands eine Änderung der Struktur der Firma. Wie verlautbart ist die Zusammenlegung und Bündelung von etwa einem Drittel der 100 Töchter des Unternehmens geplant. Bereits in den letzten Jahren hat RWE weit mehr als 10.000 Stellen abgebaut. Zum Ende des Jahres waren etwa 60.000 Mitarbeiter bei RWE beschäftigt. Ein noch stärkerer Personalabbau ist vorerst nicht in Planung. Allerdings haben sich die Unternehmensgewinne seit der Katastrophe in Fukushima und der damit verbundenen Folgen von fast acht Milliarden Euro im Jahr 2010 auf gerade vier Milliarden Euro nahezu halbiert.

Die Gewinne aus den Kohle- und Gaskraftwerken sinken. Bis zum Jahr 2018 ist zu erwarten, dass in dieser Sparte gar keine Gewinne mehr einzufahren sind. Für RWE geht es ums nackte Überleben, so formuliert das zumindest der Chef der Kraftwerkssparte von RWE.

RWE legt neue Wachstumsbereiche fest

Die RWE Chefs haben dem Energieriesen eine Radikalkur verpasst. Das Unternehmen verdient heute zu wenig Geld. Beim Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromproduktion liegt RWE weit abgeschlagen hinter EnBW und E.ON. Nun will RWE seine Teilgesellschaften bündeln und dabei die Anzahl deutlich verringern.

Die neuen Wachstumsbereiche erneuerbare Energien, Energienetze und Vertrieb sollen gestärkt werden. Damit folgt RWE der neuen Philosophie von E.ON. Auch hier wird künftig auf Ökostrom, Energienetze und Vertrieb gesetzt.

Große Erleichterung über Entscheidung von Gabriel

Bei RWE ist man erleichtert, dass die Klimaabgabe auf alte Kohlekraftwerke nicht kommt. Aber die alternativ beschlossene Kapazitätsreserve, in die einige Braunkohlekraftwerke überführt werden sollen, ist kein Grund zur Freude. Schon ab 2017 müssen RWE und Vattenfall Kraftwerksanlagen mit einer Kapazität von insgesamt 2,7 Gigawatt abschalten. Das sind von der Größenordnung her etwa zehn Prozent der in Deutschland arbeiteten Braunkohlekraftwerke. Wie viele Blöcke es genau sein werden, ist noch unklar. Die Stilllegung von Kraftwerken zieht dann unweigerlich den Abbau von weiteren Arbeitsplätzen nach sich.

Die Ergebnisse der Sondersitzung des Unternehmens am 10. August sind mit Spannung zu erwarten.