In Kooperation mit Logo Check24 Stromanbieter Vergleich
Stromkosten saftig reduzieren.
Mit einem Klick zum günstigsten Anbieter.
Jetzt kostenlos den
Strompreis vergleichen
Postleitzahl
Stromverbrauch
  • Richtwerte:
  • 2000 Kwh
  • 3500 Kwh
  • 4250 Kwh

EnBW will Prokon kaufen

Der Energieversorger EnBW (EnBW Energie Baden-Württemberg AG) zeigt sich an dem insolventen Windenergie-Unternehmen Prokon interessiert. Die in Karlsruhe ansässige EnBW hat dem zuständigen Insolvenzverwalter bereits ein konkretes Angebot zukommen lassen. Im Gegenzug hat der Gläubigerausschuss von Prokon EnBW zum bevorzugten Investor erklärt. Die Unternehmensstrategie von EnBW sieht bis 2020 einen deutlichen Ausbau der Erneuerbaren Energien vor. Prokon würde in dieses Konzept passen. Frank Mastiaux, Vorstandsvorsitzender von EnBW, bewertet die beabsichtigte Übernahme von Prokon als eine Zukunftsperspektive für das Windenergie-Unternehmen. Während dessen mittelständische Struktur erhalten bliebe, würden seine Finanzen auf eine solide Basis gestellt werden.

Entscheidung fällt im Juli

EnBW - Der Energieversorger in Baden-WürttembergOb es tatsächlich zu einer Übernahme von Prokon durch die EnBW kommen wird, hängt auch davon ab, ob die Mehrheit der Prokon-Gläubiger von dem EnBW-Konzept überzeugt werden kann. Ein Teil von ihnen favorisiert die Umwandlung des Windenergie-Unternehmens in eine Genossenschaft. Dafür sollen die von Prokon bislang ausgegebenen Genussrechte in Genossenschaftsanteile umgewandelt werden. Für Anfang Juli 2015 wurde ein Abstimmungstermin anberaumt, an dem die beiden Sanierungskonzepte vorgestellt und erörtert sollen. Einen Monat zuvor finden in Hamburg, Berlin und Ulm Informationsveranstaltung der EnBW statt, zu der die Prokon-Genussrechteinhaber eingeladen sind. Bei diesen Gelegenheiten will EnBW Überzeugungsarbeit leisten und darlegen, welche unternehmerischen Risiken auf die bisherigen Inhaber der Genussrechte als Genossenschaftler und damit auch neue Miteigentümer von Prokon zukämen. Zugleich möchte EnBW erklären, welche Vorteile sich seiner Sicht für Prokon durch die beabsichtigte Übernahme ergeben würden. So würde der neue Investor frisches Kapital zuschießen und Prokon damit eine größere unternehmerische Entfaltung ermöglichen. Dagegen wäre der Genossenschaftsbetrieb aufgrund der geringeren Kapitalmenge aller Voraussicht nach gezwungen, in Eigenregie entwickelte Projekte zu veräußern.

EnBW will mehr regenerative Energie

Stromgewinnung auf dem MeerEnBW-Vorstandsvorsitzender Frank Mastiaux sieht in einer erfolgreichen Übernahme Vorteile für beide Beteiligten. Sein Unternehmen käme dem Ziel, seinen Anteil an Erneuerbaren Energien deutlich auszubauen, einen großen Schritt näher. Dagegen könnte Prokon von der Kapitalkraft der Muttergesellschaft profitieren, die dem Windbetreiber außerdem ermöglichen würde, neue Geschäftsfelder zu erschließen. Mastiaux zeigte sich überzeugt davon, dass EnBW für Prokon die optimale Plattform biete, um sich auf Dauer als Windenergie-Unternehmen weiter zu entwickeln. Der Belegschaft von Prokon stellte der EnBW-Vorstandsvorsitzende gute Wachstumsmöglichkeiten für ihr Unternehmen in Aussicht.

Einmalzahlung gegen Genussrechte

Das EnBW-Angebot an die Inhaber von Prokon-Genussrechten sieht eine Einmalzahlung vor. Die soll aufgrund einer fairen Unternehmensbewertung erfolgen. Um künftige Risiken zu vermeiden, hat sich EnBW bewusst gegen die Ausgabe neuer Anleihen entschieden. Den Kauf von Prokon will EnBW komplett aus eigener Kraft stemmen. Der Karlsruher Energieversorger will bis 2020 insgesamt rund dreieinhalb Milliarden Euro in den Ausbau der Erneuerbaren Energien investieren. Das entspricht in etwa der Hälfte dessen, was für die kommenden fünf Jahre insgesamt an Investitionen hinsichtlich der Neuausrichtung des EnBW-Konzerns veranschlagt wurde.

Pionier der Windenergie-Branche

Prokon wurde 1995 gegründet und zählte zu den Pionieren der Windenergie-Branche. Das Unternehmen verfügt in Polen und Deutschland über mehr als fünfzig Windparks mit insgesamt über 300 Windenergieanlagen. Zu Beginn des Jahres 2014 musste Prokon wegen Überschuldung Insolvenz anmelden.